#52 – Das peruanische Inkaland: Cusco & Machu Picchu

Nach unserem Abstecher in den peruanischen Regenwald und einem Stopp im atemberaubenden Städtchen und der riesigen, auf einem Bergrücken liegenden, Ruinenstadt Pisac erreichten wir nachmittags Cusco.

Diese wunderschöne Stadt liegt auf 3.400 Meter Höhe. Die Region um Cusco war zwei Jahrhunderte lang das Zentrum des Inka-Reiches. 1533 erreichte der spanische Eroberer Francisco Pizarro Cusco und eroberte diese. Die Spanier schufen ihre ganz eigene Stadt und gestalteten die präkolumbianischen Bauten zu Villen um. Cusco wurde architektonisch und kulturell zu einem Paradebeispiel des Mestizenstils. Die Wiederentdeckung von Machu Picchu 1911 machte die Region zu einem Besuchermagneten. Seit 1983 zählt Cusco zum Welterbe der UNESCO. Auf dem im oberen Stadtbereich gelegenen Campingplatz Quinta Lala stellten wir unseren Rocky ab und gaben unsere Wäsche zum Waschen ab. Um in die Stadt zu gelangen, wanderten wir die gut 2 Kilometer bergab. Hier tobte das Leben, wir sahen Unmengen von jugendlichen Tanzgruppen und Musikern auf den Straßen um den Plaza de Armas. Wir gingen stilvoll peruanisch Essen. Christian hatte Alpaca und Jutta Pollo, beides äußerst kunstvoll arrangiert und superlecker. Da der Abend noch jung war, schlenderten wir noch durch die Gassen und sahen noch eine Weile dem Treiben der Menschen zu. Ein Taxi brachte uns dann wieder in die Höhe zu unserem Campingplatz. Morgens nach dem Frühstück waren noch einige Vorbereitungen zu treffen, putzen, Kabine überprüfen und nachziehen, einige Dinge verstauen, denn am Dienstag erwarteten wir unseren Sohn Amadeus. Am späten Vormittag war alles erledigt und so konnten wir mit unserer ersten Besichtigung nach Q`enq´o starten. In Q`enq`o befindet sich unterirdisch ein in den Fels geschlagener Thron. Mit einem Taxi fuhren wir in die Stadt zum Lebensmittel einkaufen und entdeckten zwei fast nebeneinander liegende Irish Pubs. Natürlich haben wir einem, Paddys Pub, einen Besuch abgestattet. Mit dem Taxi dann wieder zurück auf unseren Campingplatz. In den frühen Morgenstunden hielt das abends zuvor bestellte Taxi und brachte Christian zum Flughafen um dort Amadeus abzuholen. Zusammen frühstückten wir ausgiebig und waren bereit für die nächste Besichtigung „Sacsayhuaman“, auch Sexy-Woman genannt. Diese Inkafestung oberhalb Cuscos ist eine Festung mit drei übereinander gebauten terrassenförmigen Zickzack-Mauern. Die Außenmauern sind fugenlos, nicht mal eine Messerspitze passt dazwischen. Von dort aus führten Treppen und steile Wege in die Stadt. Da gab es den zwölfeckigen Stein zu bestaunen sowie ein Museum Convento de Santo Domingo. Die Stadt war kaum wiederzuerkennen, Menschenmassen in allen Gassen und am Plaza de Armas waren Bühnen aufgebaut. Kapellen und Tanzgruppen zogen um den Platz. Alles war mit Regenbogenfahnen geschmückt. Das mehrtägige Fest war anlässlich der Wintersonnenwende 20./21.6. Zum Abschluss besuchten wir noch den anderen Irish Pub, bevor wir zum Campingplatz zurückfuhren.

Am Nachmittag, als wir alles abreisefertig gemacht hatten, ging die Fahrt nach Moray. Dies ist eine frühe Versuchsanlage mit kreisförmig angelegten Feldern auf denen verschiedene Getreide- und Gemüsesorten angepflanzt wurden. Durch die unterschiedlichen Höhen und Sonneneinstrahlungen fanden die Inka heraus was wo und wie am besten gedeiht. Nur einige Kilometer entfernt sind die Salinen von Maras. Eine Anlage aus vorkolumbianischer Zeit, mit über 3000 Becken nebeneinander, in denen noch heute Salz gewonnen wird. Unseren Nachtplatz fanden wir auf einer großen Wiese mit allerlei Tieren (Kühen, Eseln, Schafen).

Am nächsten Morgen bei leichtem Nieselregen haben wir uns Ollantaytambo, eine bedeutende Inkafestung und Stadt, angesehen.  Beim durchstreifen des Ortes stellten wir mit Entsetzen fest, dass die Straße Richtung Machu Picchu gesperrt war und erwogen schon, in den sauren Apfel zu beißen und mit dem Zug anzureisen. Ein freundlicher und hilfsbereiter Tourenanbieter verriet uns die Umleitung, die auch die Touristenbusse nehmen. So ein Glück.

Die Anreise nach Hidroelektrica, unserem Parkplatz für unseren Rocky, während wir zum Machu Picchu wandern, war erschwerlich. An einer Baustelle mussten wir lange Zeit warten, der Weg in die Höhe war kurvenreich und erst in der Dunkelheit erreichten wir ihn. Morgens packten wir nach dem Frühstück unsere Rucksäcke für die Übernachtung im Hotel in Aguas Caliente. Auch Snoopy kam in den Genuss die 11 Kilometer entlang der Bahngleise zu laufen. Da die Steigung kaum merklich war, kamen wir in 2.20 h im Ort an. Nach einer erfrischenden Dusche zogen wir (ohne Snoopy, der blieb im Hotel) zur Busstation im Ort und fuhren die letzten Kilometer mit über 300 Höhenmetern zum Machu Picchu. Die Eintritts-Tickets hatten wir bereits im Frühjahr buchen müssen, die Personenzahl der täglichen Besucher ist streng limitiert und es gibt Zeitfenster und verschiedene Routen die ausgewählt werden müssen. Wir hatten nur noch Route 1 und 2 bekommen können. Der Eingang war dann ein Schockmoment für uns, hunderte von Menschen standen dort und quälten sich im Zeitlupen- und Schneckentempo die steilen und teils kniehohen Stufen hoch. Doch nach kurzer Zeit trennten sich die Wege und es wurde überschaubarer. Der Wettergott war uns gnädig, wir hatten sehr gutes Wetter und konnten die wundervolle riesige Anlage genießen und fotografieren. Besonders beeindruckt hat uns die umliegende Landschaft mit ihren hohen, teils grünen Bergen, tiefen Tälern und auch schneebedeckten Bergspitzen. Nach 2 Stunden erreichten wir wieder den Ausgang und nahmen den Rückweg bergab eigenständig zu Fuß in Angriff. Über unendlich viele Naturtreppen gelangten wir wieder im Ort an. Unser Hostel lag direkt an der Bahnstrecke/Bahnsteig. Der ganze Ort ist sehr schmal und eng bebaut. Ein Restaurant liegt neben dem anderen um die vielen Touristen abzufüttern. Auch wir speisten gut und fielen müde und erschöpft nach über 17 Kilometern Fußmarsch in die Betten. Morgens wurden wir von lautem metallischem Gebimmel und Zugsignalen geweckt. Die Diesellok war im Vorüberfahren deutlich zu spüren, alles vibrierte im Zimmer und wir waren hellwach. Nach einem exotischen Frühstück machten wir uns auf den Rückweg, 11 Kilometer wieder entlang der Gleise. Begleitet wurden wir sowohl auf dem Hin- als  auf dem Rückweg von mehreren Rudeln wilder Hunde, teils bis zu 10 Tieren. Am Auto angekommen begann der lange mehrtägige Weg Richtung Pazifikküste. Baustellen, Toppes, Sperrungen, Schlaglöcher, Kurven begleiteten uns …. Unterwegs gab es immer wieder nette und günstige Einkehrmöglichkeiten; Hühnchen, Forelle und Schwein haben sie immer im Angebot. Allerdings sind die Beilagen immer wieder überraschend: Bananen oder Yuca. 😊

3 Antworten auf „#52 – Das peruanische Inkaland: Cusco & Machu Picchu

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  1. Ja wirklich sehr sportlich und mit so vielen Eindrücken. Schön, dass ihr auch euren Sohn mal wieder dabei hattet. Vielleicht habt ihr noch Gelegenheit im Norden Perus zu den vor-inka archäologischen Stätten in Kuélap der Chachapoya Kultur und den Tempeln der Moche zu kommen.

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